Warum so viele Menschen zum Alkohol greifen und welche Konsequenzen das im Straßenverkehr haben kann.
Ob Gelegenheitstrinker, bei feierlichen Anlässen, aus Gewohnheit oder zum Stressabbau: Der Griff zu Alkohol ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet und akzeptiert. Vielen ist dabei häufig gar nicht bewusst, wie gefährlich regelmäßiger Alkoholkonsum sein kann. Neben gesundheitlichen Schäden verursacht Alkohol auch eine deutliche Beeinträchtigung des Verhaltens und der Reaktionszeit, was vor allem im Straßenverkehr fatale Folgen hat. Dabei spielt es keine Rolle, ob man zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Auto unterwegs ist. Warum gibt es in Österreich so hohen Alkoholkonsum und welche Folgen hat es, betrunken Auto zu fahren?
In einem EU-weiten Vergleich liegt Österreich seit Jahren auf dem stabilen 3. Platz in puncto Alkoholkonsum. Alkohol gilt in Österreich als die Volksdroge Nummer eins. Das liegt einerseits daran, dass Alkohol in Österreich sehr breite soziale Akzeptanz genießt. Weitere Gründe für den vermehrten Alkoholkonsum sind die relativ einfache Verfügbarkeit und der niedrige Preis von Alkohol. Anlassbezogenes Anstoßen – ob bei einem freudigen oder traurigen Ereignis – gehören gleichermaßen zum guten Ton wie das Feierabendbier und der Umtrunk mit Freunden und Bekannten. Die Grenze zwischen Genuss und Missbrauch verläuft daher oft fließend. Gerade in stressigen und herausfordernden Zeiten kann der Griff zur Flasche als Gefahrensignal gewertet werden. Sobald Alkohol gebraucht wird, um „runterzukommen“ und zu funktionieren, besteht die Gefahr einer Abhängigkeit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) listet sechs Symptome, die eine Alkoholanhängigkeit erkennen lassen:
Mehr zum Thema Alkoholismus und wie Erkrankten geholfen werden kann lesen Sie im Beitrag „Alkoholismus und seine Auswirkungen“.
Grundsätzlich gilt, dass nach dem Konsum von Alkohol – ungeachtet der Menge – auf die Inbetriebnahme eines Fahrzeugs verzichtet werden sollte. Wer sich dennoch hinters Lenkrad setzt, riskiert ungeachtet der gesetzlich erlaubten Grenze von 0,5 Promille sowohl arbeitsrechtliche als auch versicherungsrechtliche Konsequenzen, wenn es zu einem Unfall kommt. Schon ab 0,8 Promille, droht der Führerscheinentzug und die Absolvierung eines Verkehrscoachings. Wer mit mehr als 1,2 Promille Alkohol im Blut erwischt wird, hat neben einer Geldstrafe und dem Entzug des Führerscheins auch mit einer Nachschulung zu rechnen. Wird die Grenze von 1,6 Promille überschritten, wird außerdem eine verkehrspsychologische Untersuchung angeordnet. Somit hat erhöhter Alkoholkonsum nicht nur Folgen für die Gesundheit, sondern bei falschem Verhalten auch für die Lenkberechtigung.
Zusammengefasst: Trotz seiner breiten gesellschaftlichen Akzeptanz ist Alkohol als psychoaktives Suchtmittel einzustufen, dessen regelmäßiger Konsum schnell zur Abhängigkeit führen kann. Er ist daher für den Stressabbau gänzlich ungeeignet. Doch auch nach maßvollem Genuss sollten Sie jedenfalls auf das Lenken eines Fahrzeugs verzichten!