Warum Angst beim Autofahren das Unfallrisiko erhöht und unter Umständen auch zu Strafen führen kann.
Wenn es stürmt oder schneit, auf der Autobahn viel Verkehr herrscht oder beim Einparken die Parklücke auf einmal viel kleiner wirkt als zuvor, beschleicht viele Autolenker ein mulmiges Gefühl. Dieses kann sich in extremen Fällen zu echter Angst beim Autofahren entwickeln. Die Auslöser sind dabei meist vielfältig, dennoch lässt sich festhalten: Angst am Steuer, auch Amaxophobie genannt, kann zum Risiko werden!
Ist der Weg zur Arbeit gut zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu bewältigen oder wird es zur Gewohnheit, dass der Partner längere Strecken mit dem Auto fährt und man stets nur Beifahrer ist, kann Autofahren durchaus zur Zerreißprobe für die Nerven werden. Dasselbe gilt für unerfahrene Lenker, die aufgrund fehlender Erfahrung hinter dem Steuer häufig unsicher im Straßenverkehr sind. Wer seltener ein Fahrzeug lenkt, kann bestimmte Situationen oft weniger gut einschätzen und traut sich daher weniger zu. Mit der entsprechenden Übung kehrt aber auch die Sicherheit zurück, daher sollte man sich in diesem Fall einfach selbst öfter hinter das Lenkrad setzen, um der Unsicherheit bzw. Angst beim Autofahren entgegenzuwirken.
Ein Unfall kann ebenfalls Auslöser für sehr große Angst beim Autofahren sein. Betroffene, die entweder selbst in einen Unfall verwickelt waren oder einen solchen beobachtet haben, trauen sich häufig lange Zeit gar nicht mehr, ein Fahrzeug zu lenken. Doch wie auch bei unerfahrenen Autofahrern führt dieser Umstand zu erhöhter Unsicherheit im Straßenverkehr und gerade auf bestimmte Orte wie Tunnel, Brücken oder Autobahnauffahrten, die ohnedies oft schon eine höhere Unfallgefahr bergen, reagieren Betroffene besonders sensibel.
In besonders schlimmen Fällen kann die leichte Unsicherheit zu einer echten Panik am Steuer werden. Diese Angst äußert sich durch Symptome wie Übelkeit, Schwitzen, Zittern und Schwindel. Wer diese Angstsymptome zu lange übergeht und sich nicht mit seinen Ängsten beim Autofahren auseinandersetzt, riskiert die Steigerung in eine Panikattacke. Diese kann gerade im Straßenverkehr sehr gefährlich werden, denn Betroffene können nicht nur Sehvermögen und Konzentrationsfähigkeit, sondern auch die Kontrolle über ihr Fahrzeug verlieren!
Wie auch schon beim Erlernen des Fahrens in der Fahrschule gilt: Übung macht den Meister. Wer die gefürchtete Situation immer weiter vor sich herschiebt und sie so vermeidet, wird in einem Moment, in dem sie unumgänglich ist, nur noch ängstlicher agieren. Um mehr Sicherheit zu erlangen, ist es also sinnvoll, mit kleinen Strecken in Begleitung einer Vertrauensperson zu beginnen. Auch bieten Fahrschulen immer wieder Auffrischungskurse oder private Fahrstunden an, die dabei helfen die Angst beim Autofahren zu überwinden. Steigert sich die Angst vor dem Fahren jedoch zu regelmäßigen Panikattacken, ist es jedenfalls ratsam, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wer aus Angst zu schnell fährt oder bei einer roten Ampel noch einmal aufs Gaspedal steigt, aufgrund der Befürchtung, der Nachkommende könnte auffahren, und dabei geblitzt oder von der Polizei aufgehalten wird, hat natürlich trotz Fahrangst mit einer Strafe zu rechnen. Angst beim Autofahren ist somit keine Entschuldigung für falsches Handeln im Straßenverkehr und Delikt bleibt Delikt, unabhängig davon, weshalb es passiert!
Übrigens: Von der Einnahme von Beruhigungsmitteln und Medikamenten oder anderen Substanzen, die gegen den Angstzustand helfen sollen, ist vor der Inbetriebnahme eines Fahrzeugs in jedem Fall abzuraten! Sie können zwar das Angstgefühl abschwächen, senken jedoch auch die Konzentrationsfähigkeit und führen zu höherer Risikobereitschaft. Damit gefährden sich Lenker nicht nur selbst, sondern unter Umständen auch andere Verkehrsteilnehmer!