Was passiert bei einer Nachschulung? Informationen zum Ablauf und Tipps für die Teilnahme am Gruppenkurs.
Zu schnell unterwegs gewesen? Am Steuer telefoniert? Trotz Alkoholkonsum ein Fahrzeug gelenkt? Wer von der Polizei bei einem Verkehrsdelikt erwischt wird, muss mit entsprechenden Konsequenzen, wie z. B. Geldstrafen oder dem Entzug des Führerscheins rechnen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch beschwerlich sein. Denn: Zum einen müssen Sie sich etwa gegenüber der Familie oder dem Arbeitgeber rechtfertigen, weshalb Sie kein Fahrzeug mehr lenken dürfen, zum anderen bedürfen Alltagswege dadurch einer sorgfältigeren Planung, da sie zu Fuß, mit dem Fahrrad oder den öffentlichen Verkehrsmitteln zurück gelegt werden müssen.
Zu guter Letzt müssen Sie meist auch noch eine Nachschulung besuchen, die dabei helfen soll, dass Ihnen ein solches Verkehrsdelikt künftig nicht mehr passiert. Hierfür müssen entsprechende Zeitressourcen eingeplant werden. Doch wie lange dauert eine Nachschulung, was macht man dabei genau und was muss beachtet werden? Hier finden Sie die wichtigsten Informationen zusammengefasst.
Für die Anmeldung entnehmen Sie dem von der Behörde übermittelten Bescheid, welchen Nachschulungs-Kurstyp Sie absolvieren müssen (Nachschulung für alkoholauffällige Lenker, Nachschulung für drogenauffällige Lenker, Nachschulung für verkehrsauffällige Lenker, Nachschulung nach dem Vormerksystem).
Österreichweite Standorte und Termine für die Nachschulung finden Sie auf unserer Website im Menü unter „Nachschulung“. Der gewünschte Kurs kann direkt online gebucht werden. Für die Anmeldung und weitere Auskünfte stehen wir Ihnen selbstverständlich auch telefonisch unter der Rufnummer 05 77 0 77-7 oder per Mail unter fuehrerscheinweg@kfv.at zur Verfügung.
Die Nachschulung ist ein Gruppenkurs ohne Prüfung, weshalb Sie sich nicht speziell darauf vorbereiten müssen. Jedoch sind für einen positiven Kursabschluss folgende Verhaltenspflichten einzuhalten:
Was macht man in einer Nachschulung? Gemeinsam mit dem Psychologen werden von den Teilnehmern Strategien erarbeitet, wie ein erneutes Verkehrsdelikt vermieden werden kann. Je nach begangenem Verkehrsdelikt (Alkohol/Drogen am Steuer, verkehrsauffälliges Verhalten oder Vormerkdelikt), wird genau jene Problematik behandelt, die der Grund für die Anordnung der Nachschulung war. Bei der Nachschulung für alkoholauffällige Lenker geht es z. B. darum zu lernen, wie Alkoholkonsum und Autofahren künftig strikt getrennt werden können. Dabei wird der Schwerpunkt auf ungeplante Trinkanlässe (wie etwa einen spontanen Kneipenbesuch) gelegt, bei denen es häufig schneller passiert, dass das eigene Auto nicht – wie ursprünglich geplant – stehengelassen wird.
Wie lange dauert eine Nachschulung? Für alkoholauffällige und drogenauffällige Lenker findet die Verkehrsnachschulung an vier Kurstagen statt und dauert jeweils 3,5 Stunden. Für verkehrsauffällige Lenker sind es vier Einheiten zu jeweils 3 Stunden, weiters muss noch eine Fahrprobe absolviert werden. Nachschulungsteilnehmer nach dem Vormerksystem sollten für ihren Gruppenkurs zwei Termine à 2,5 Stunden einplanen. Vormerk-Einzelkurse umfassen zwei Einheiten zu je einer Stunde.
Die Kosten für die Nachschulung für alkoholauffällige, verkehrsauffällige und drogenauffällige Lenker sind gesetzlich geregelt und betragen 645 Euro. Nachschulungskurse nach dem Vormerksystem liegen bei ca. 200 Euro. Eine detaillierte Preisübersicht finden Sie hier.
Was kostet die Nachschulung während der Probezeit? Ob Probezeit oder nicht, die Kosten für die Nachschulung bleiben dieselben. Allerdings verlängert die Anordnung einer Nachschulung während der Probezeit diese um ein weiteres Jahr.
Nach positivem Kursabschluss und der vollständigen Bezahlung der Kursgebühr senden wir Ihre Kursbesuchsbestätigung direkt an die Behörde. Nach Ablauf der verordneten Führerscheinentzugszeit und sobald Sie alle weiteren erforderlichen Maßnahmen, wie zum Beispiel die verkehrspsychologische Untersuchung oder die amtsärztliche Untersuchung absolviert haben, fertigt diese Ihnen den Führerschein wieder aus.
Lesetipp: Im Beitrag „Die Nachschulung – ein Kurs ohne Prüfung“ berichtet ein ehemaliger Teilnehmer über seine Erfahrungen und den Ablauf seiner Führerschein-Nachschulung – bestimmt lesenswert, wenn Sie demnächst auch eine Nachschulung besuchen müssen!