25 Aug

Müdigkeit am Steuer: Eine lebensbedrohliche Gefahr

Werden Anzeichen von Müdigkeit am Steuer nicht erkannt oder ignoriert, kann das schwerwiegende Konsequenzen mit sich bringen.

Mann gähnt am Steuer
© iStock/urbazon

Schwere Augen, starkes Gähnen, Konzentrationsprobleme: Dabei handelt es sich um Vorboten der Müdigkeit, welche jedoch von Lenkern häufig nicht erkannt oder gar ignoriert werden. Es kann ein Sekundenschlaf drohen, bei dem der Lenker nicht mehr aktiv agiert und das Fahrzeug für kurze Zeit führerlos weiterfährt – meist mit fatalen Folgen. Jährlich ereignen sich auf Österreichs Straßen circa zehn Unfälle mit tödlichem Ausgang, welche auf Übermüdung zurückzuführen sind.

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Müdigkeit am Steuer: Bei diesen Anzeichen sollten Sie eine Fahrpause einlegen

Schwere Lider, häufiges Gähnen, aber auch unscharfes Sehen oder Frösteln sind allgemeine Anzeichen von Müdigkeit und sollten unbedingt ernst genommen werden. Wird die Stimmung schlecht oder entsteht innere Unruhe, empfiehlt sich eine Pause einzulegen oder, sofern möglich, einen Fahrerwechsel durchzuführen.

Folgende Anzeichen können Hinweis auf einen drohenden Sekundenschlaf sein:

  • Probleme, die Spur zu halten
  • Die Straße fühlt sich enger an
  • Blick haftet starr auf der Fahrbahn
  • Schlechte oder keine Erinnerung an soeben gefahrene Strecken
  • Verpassen von Abzweigungen oder Übersehen von Straßenschildern
  • Ungewollte Beschleunigungs- oder Bremsmanöver

Es droht die Gefahr eines Sekundenschlafes. Halten Sie Ihr Fahrzeug sofort an, es herrscht Lebensgefahr! Setzen Sie ihre Fahrt lieber zu einem späteren Zeitpunkt fort.

Was gegen Müdigkeit am Steuer hilft

Die Fahrt sollte man erholt und ausgeschlafen antreten, verzichten Sie deshalb am Vorabend auf übermäßigen Alkoholkonsum. Dass ausreichend Schlaf Alkohol vollständig abbaut, ist nämlich ein Mythos. Bei längeren Fahrten sollten regelmäßige Pausen oder Zwischenstopps mit Übernachtungen eingeplant werden.

Vermeiden Sie zudem schwere, fette oder üppige Mahlzeiten vor langen Autofahrten und greifen Sie lieber zu vitaminreicher Kost und trinken Sie ausreichend Wasser. Unternehmen Sie die Autofahrt mit einem Beifahrer, kann dieser bei langen Autofahrten auf Anzeichen von Müdigkeit achten und gegebenenfalls eine Pause einfordern.

KEINEN Effekt zeigen außerdem Placebo-Maßnahmen wie lautes Musikhören oder das Fahren bei offenem Fenster, auch hier handelt es sich um weit verbreitete Falschinformationen.

Welche Konsequenzen drohen bei Müdigkeit am Steuer?

Die Straßenverkehrsordnung schreibt vor, dass ein Fahrzeug nur in einer geeigneten körperlichen und geistigen Verfassung in Betrieb genommen werden darf. Jeder Lenker ist selbst dafür verantwortlich, diese Vorschrift auch einzuhalten. Wird dagegen verstoßen, kann die Polizei den Lenker an der Weiterfahrt hindern – etwa durch Abnahme des Fahrzeugschlüssels –, den Führerschein vorläufig abnehmen und eine Geldstrafe von bis zu 726 Euro verhängen.

Kommt es zu einem Unfall mit Personenschaden, wird nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die eines Mitmenschen gefährdet. Resultiert der Unfall in einem Todesfall oder eine Verletzung, können in einem Gerichtsverfahren Straftatbestände wie fahrlässigen Tötung und Körperverletzung zur Anwendung kommen. Die Konsequenzen solch eines Unfalls begleiten den Lenker oft ein Leben lang und können schwerwiegende psychologische Auswirkungen haben.

Eine weit verbreitete Ursache für Müdigkeit am Steuer ist der Konsum von Alkohol oder Drogen. Werden bei einer Polizeikontrolle Alkohol oder Drogen festgestellt, drohen neben heftigen Strafen je nach Grad der Alkoholisierung auch der Entzug der Lenkberechtigung, ein Verkehrscoaching, aber auch eine von der Behörde angeordnete Nachschulung.

Achten Sie beim Lenken des Fahrzeuges bewusst auf Müdigkeitsanzeichen und legen Sie bei langen Fahrten regelmäßige Pausen ein. So schützen Sie sich selbst und ihre Mitmenschen möglicherweise vor fatalen Folgen. Wir wünschen eine angenehme und sichere Fahrt!

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